Wir haben Freitag Abend … zwei Gläser Wein sind bereits intus. Die benötigt man zu dieser Zeit auch! Da kann ich ab diesem Jahr aus Erfahrung sprechen! Und zum ersten Mal kann ich auch nur annähernd einschätzen, was Jacqueline damals im Juli so auf sich genommen hat. Da bei mir gerade eine berufliche Veränderung vor der Tür steht, bin ich Zuhause … bereits seit einigen Wochen. Ich kan nicht wirklich sagen, dass mir das ungelegen kommt. Immerhin standen einige Events vor der Tür, die einem das Jahr schwer versüßen! Weihnachten mit der Familie, die Fashion Week mit großartigen Gleichgesinnten und Fasching mit einem Haufen durchgeknallter Menschen. Die Veränderung kam also zum richtigen Zeitpunkt. Und wenn ich ehrlich bin, weiß ich gerade bei der Fashion Week gar nicht, wie ich das anders hätte hinbekommen sollen. Seit Wochen bin ich damit beschäftigt Emails zu schreiben und zu beantworten, Zugtickets zu buchen, Hotels zu organisieren, Timetables zu erstellen, geeignete Kleidung zu bestellen und wieder Emails zu beantworten. In regelmäßigen Abständen verschickt man Sprachnachrichten um sich bei den Mitreisenden über die aktuelle Lage der Showpläne auf dem Laufenden zu halten, welche sich im Minutentakt ändern kann. Plant man hierbei mehrere Leute ein, kann das durchaus mal einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Ehrlich, ich bin eigentlich ein relativ gut organisierter Mensch. Okay, ich bin spontan … und ich schaffe es immer wieder das Chaos zu beherrschen. Trotzdem muss ich gestehen, dass mir das echt ne Nummer zu heftig war am Schluss.
Das bestätigt allein die Tatsache, dass ich am Freitag Abend immer noch keinen Plan habe, was ich nach Berlin mitnehme und stattdessen den Abend mit Wein und meinem Laptop verbringe. Ich hab aus Juli also genau gar nichts gelernt! Da war ich beruflich nämlich so eingespannt, dass ich am Tag vor der Fashion Week – nach 16 Stunden Arbeit – für eine Stunde ins Bett fiel, um mich morgens um 4 bereits wieder auf die Reise nach Berlin zu machen. Da es zu diesem Zeitpunkt in meiner Wohnung gefühlte 50 Grad im Schatten hatte, war ich zwei Wochen lang nicht in der Lage Outfits auszusuchen, weil sie beim Anprobieren förmlich an meinem Körper kleben blieben. Und so schmiss ich Samstag Abend wahllos Kleidungstücke in den Koffer und machte diesen somit randvoll. Was ich dabei nicht bedacht hatte war, dass man in Berlin gefühlte 20 Goodie Bags bekommt, die in meinem Fall nicht mehr annähernd in den Koffer passten. Ich sah also aus wie ein vollbepacktes Lama in der Wüste, als ich mich freitags in Berlin auf den Heimweg machte. Damals hab ich mir geschworen, dass ich beim nächsten Mal alles anders mach! Is klar! Genau deswegen sitz ich jetzt, am Freitag Abend, auch immer noch mit 0 Plan in der Küche und schreib diesen Beitrag, obwohl es Montag Früh um 4:50 Uhr bereits nach Berlin geht. Das wäre ja alles nicht so wild, wäre da Samstag nicht die erste Faschingsveranstaltung, die mich circa 12 Stunden vom Wochenende kostet und mir Sonntag Morgen relativ sicher auch einige Kopfschmerzen bereiten wird. (Nachtrag von heute – Sonntag: keine Kopfschmerzen, dafür sterbensmüde und immer noch keinen gepackten Koffer!)
Parka – Zara | Jeans, Sweater, Schal – H&M | Sneaker – Deichmann
Egal, erst die Just-in-time-Aktionen machen es ja so richtig spannend! Und im Notfall mach ich’s wie Tatjana und reise einfach komplett ohne Gepäck zur Fashion Week! Kann man ja mal machen, wenn man Fashionblogger ist! Nein Spaß beiseite! Ich muss wirklich sagen, dass ich die Planung der 5 Tage vollkommen unterschätzt habe und muss somit nochmals ein riesen Dankeschön an Jacqueline aussprechen, die das im Juli so wahnsinnig gut organisiert hat. Ich bin zwar aktuell auch der Meinung, dass ich (bis auf den Koffer) alles extrem gut geregelt hab, aber es hat auch massiv Zeit in Anspruch genommen und würde ich gerade (wie normal) Vollzeit arbeiten, dann hätt ich das im Leben nicht hinbekommen! Ich bin zwar multitaskingfähig, aber irgendwann macht auch mein Kopf dicht. Und deshalb lass ich jetzt gut sein und schließe meine Planung ab, exportiere mein Excel-Timetable und lass den Rest einfach auf mich zukommen. Ich freu mich auf 5 wundervolle Tage mit Patrick und Tatjana, auf eine Menge bekannte Gesichter, das Wiedersehen mit Rebecca und das Kennenlernen mit Maria. Ich freu mich auf die Shows von Dimitri, Lena Hoschek, Marcel Ostertag, Ewa Herzog, Augustin Teboul, Steinrohner und Maisonnoèe. Auf die Premium, die Fashion Hall und Feiereien mit Patrick auf der Premium Party und der Cropped Magazine Sause. Außerdem geht ein riesen Dankeschön an Catrice, die auch in diesem Jahr wieder mit für den Berliner Modesalon zuständig sind und es mir ermöglichen bei Shows, Parties und Inszenierungen dabei sein zu dürfen! Ich kann kaum in Worte fassen wie dankbar ich auch dieses mal wieder bin, dabei sein zu dürfen!
Der Beitrag Der allgemeine Fashion-Week-Wahnsinn erschien zuerst auf Lavie Deboite.